Raumschiffe für die Toten – Bizarre Kriegsdenkmäler
Von Angelika Franz aus Spiegel online
„Geflügelte Augen, Riesenblumen und Beton-Ufos: Dort, wo im Zweiten Weltkrieg jugoslawische Partisanen fielen, entstanden in den Siebzigerjahren unter Staatschef Tito gigantische Denkmäler. Heute zerbröckeln die irren Skulpturen. Ein Künstler dokumentierte die Monumente – und ihren langsamen Zerfall.“
„Was bleibt von einem, wenn ein Soldat im Gefecht stirbt? Ein paar Knochen, vielleicht ein Kriegsgrab. Starb man aber auf der richtigen Seite einer der großen Schlachten, die im Zweiten Weltkrieg auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien gefochten wurden, dann bekam man außerdem ein Denkmal. Groß, grau und dramatisch waren die sogenannten Spomeniks – so das slowenische, serbische und kroatische Wort für Monument. …“
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fotoserie mit allen besuchten spomeniks (link)
bitte etwas geduld bei den ladezeiten der panoramen
(mit
gekennzeichnet), es lohnt sich!
bei der ersten reise zu den wundersamen denkmälern half mir in erster linie der fotoband von Jan Kempenaers. ein ausschlaggebender artikel mit einem interview mit ihm, hatte mich dann vollständig für das projekt brennen lassen (siehe oben). allerdings musste ich mir mühsam alle gps-koordinaten per satellitenbilder von google maps zusammensuchen. heute sind sie weitestgehend als „fotohotspot“ in dem material markiert und werden von lost-places-jägern gern besucht.
seit anfang 2018 existiert nun eine überragende datenbank. respekt vor der arbeit, denn ich hegte die gleiche idee, wenn auch wesentlich kleiner. die mühe und detaliertheit ist bemerkenswert!
http://www.spomenikdatabase.org/
daraus ist nun auch ein bildband entstanden link verlag / link amazon
der bemerkenswerteste architekt, mit seiner ungewöhlichen formsprache, ist bogdan bogdanovic.
ein gekürztes (30min) filmportrait über ihn und sein werk link
ein weiteres fundstück, ist der 2020 erschienene film „Last and First Men – Die letzten und die ersten Menschen“ von Jóhann Jóhannsson (drehbuch, regie, musik) und als erzähler Tilda Swinton (gesprochen englisch mit deutschen untertitel).
er läßt die tiefe und verborgenheit dieser monumente, auf sehr eindrückliche weise, in einem monolog mit den letzten menschen aus einer 2 milliarden entfernten zukunft, entstehen.
dieser film kommt der „deutung“ der grabmale sicher ästhetisch und atmosphärischen am nächsten. sie stehen meist so „deplaziert“ in der landschaft, dass ihr ursprung und form einer phatasie entsprungen sein scheint. link
Standorte und GPS-Daten
um es nun geneigten nachnutzern einfacher zu machen, stelle ich die von mir besuchten (recharchierten) spomenikkoordinaten zur verfügung:
alle weiteren dateien sind gepackt als zip und müssen vor verwendung entpackt werden.
garmin csv (poi-liste, mit dem poi-loader von garmin direkt in ein navigationsgerät importieren)
garmin gpx (lässt sich unter anderen sehr einfach auf der seite kurviger.de importieren und darstellen, mit bennenung und nummerierung, um seine eigene route/routenabschnitte zu planen, zu exportieren und auf ein Navigationsgerät zu laden) oder
google earth kml
Route mit Standorten
auf der seite ShowGPX, zusammen mit der GPX datei (link), kann man sich die route mit den benannten und nummerierten spomeniks darstellen lassen.
99% der bilder sind/werden georeferenziert um die orte leicht zu finden.
Buch
für den privaten gebrauch und unter allen urheberrechtlichen vorbehalte der quellen.
das zusammengetragene buch ( 1. version 06/2016, A5 quer pdf 150dpi / pdf 300dpi).


